Cost of Risk Kennzahl Überblick
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Cost of Risk verstehen – Überblick für Risikomanager

Cost of Risk ist die zentrale Kennzahl für Kreditrisiken. Verstehen Sie Definition, Treiber und Benchmarks in unserer umfassenden Artikelserie.

BanktrackPRO Team
4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4.11.2025
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Cost of Risk ist die zentrale Steuerungsgröße für Kreditrisiken in Banken.

Diese Kennzahl verbindet Risiko und Ertrag. Sie zeigt, wie viel eine Bank für Risikovorsorge aufwendet. Für Risikomanager, Analysten und Vorstände ist sie unverzichtbar.

Unsere Artikelserie erklärt alles Wichtige zu Cost of Risk: von der Berechnung über Treiber bis zu Benchmarks.

Was Sie in dieser Serie lernen

Cost of Risk (CoR) misst die Kreditrisikovorsorge im Verhältnis zum Kreditvolumen.

Die Kennzahl wird in Basispunkten ausgedrückt. 50 bps bedeuten: Eine Bank wendet 0,5% ihres durchschnittlichen Kreditvolumens für Risikovorsorge auf.

Warum Cost of Risk entscheidend ist:

  • Direkter Einfluss auf Profitabilität
  • Frühwarnindikator für Portfolioqualität
  • Zentrale Steuerungsgröße im Risikomanagement
  • Aufsichtsrelevante Kennzahl (EZB SREP)
  • Wichtig für Investorenbewertung

Eine Bank mit 2% Zinsmarge und 50 bps CoR hat nur noch 1,5% für Kosten und Gewinn. Hohe Risikokosten gefährden die Ertragskraft massiv.

Die drei Dimensionen von Cost of Risk:

Unsere Artikelserie deckt alle wichtigen Aspekte ab. Sie können gezielt einsteigen, je nach Ihrem Interesse.

1. Definition & Berechnung

➔ Zum vollständigen Artikel: Definition und Berechnung

Was Sie lernen:

  • Was Cost of Risk genau misst und welche Komponenten einfließen
  • Die Berechnungsformel mit praktischen Beispielen
  • Interpretation der Werte nach Geschäftsmodell
  • IFRS 9 Kontext und Forward-Looking Provisions
  • Zusammenhang mit NPL-Quote, Deckungsquote und Texas Ratio

Für wen geeignet: Einsteiger, die die Grundlagen verstehen wollen. Analysten, die die Berechnung im Detail nachvollziehen müssen.

Lesedauer: 7 Minuten

Kernpunkte:

CoR (bps) = (Kreditrisikovorsorge / Ø Kreditvolumen) × 10.000

Komponenten:
- Kreditwertberichtigungen Stage 3
- Vorsorgliche Provisions Stage 1/2
- Direktabschreibungen
- Minus Eingänge aus Verwertung
CoR-BereichBewertungTypisch für
< 20 bpsSehr gutSparkassen, konservative Portfolios
20-40 bpsGutGenossenschaftsbanken, Regionalbanken
40-60 bpsAusreichendPrivatbanken, gemischte Portfolios
> 100 bpsKritischKrisensituationen

2. Treiber & Zyklen

➔ Zum vollständigen Artikel: Treiber und Konjunkturzyklen

Was Sie lernen:

  • Welche makroökonomischen und portfoliospezifischen Faktoren CoR treiben
  • Wie sich Cost of Risk im Konjunkturzyklus verhält
  • Unterschiede zwischen Forward-Looking (IFRS 9) und Incurred Loss Modellen
  • Einfluss von Zinsen, BIP und Arbeitslosigkeit
  • Strategische Steuerungshebel zur CoR-Reduzierung

Für wen geeignet: Risikomanager, die Treiber verstehen und steuern wollen. Treasury-Verantwortliche, die Zinsrisiken einschätzen müssen.

Lesedauer: 7 Minuten

Kernpunkte:

  • In Rezessionen steigen CoR um 50-150 bps über Normal
  • IFRS 9 macht CoR zu Frühindikator (steigt vor tatsächlichen Ausfällen)
  • Zinsanstiege wirken mit 12-24 Monaten Verzögerung
  • Frühwarnsysteme und Stage 2 Management senken CoR nachhaltig

Beispiel Finanzkrise:

  • 2007: 20-30 bps (normal)
  • 2009-2010: 150-250 bps (Krise)
  • 2014+: Normalisierung auf 20-40 bps

3. Benchmarks & Peers

➔ Zum vollständigen Artikel: Benchmarks und Peer-Vergleiche

Was Sie lernen:

  • Branchenbenchmarks nach Bankentyp (Sparkassen, Genossenschaften, Privatbanken)
  • Internationale Vergleiche (Deutschland vs. Europa)
  • Interpretation von Schwellenwerten im Kontext
  • Methodik für aussagekräftige Peer-Analysen
  • Regulatorische Erwartungen (EZB, BaFin, SREP)

Für wen geeignet: Analysten für Wettbewerbsvergleiche. Vorstände für strategische Positionierung. Aufsichtsexperten für Compliance.

Lesedauer: 7 Minuten

Kernpunkte:

  • Deutsche Banken: 30-45 bps (Durchschnitt)
  • Südeuropäische Banken: 80-150 bps (Legacy-Probleme)
  • EZB erwartet langfristig < 60 bps
  • Peer-Vergleiche erfordern Geschäftsmodell-Adjustierung
BankentypTypischer CoRKrisenwert
Sparkassen20-35 bps50-70 bps
Genossenschaftsbanken25-40 bps55-80 bps
Privatbanken40-80 bps100-200 bps
Landesbanken50-90 bps150-250 bps

So nutzen Sie diese Artikelserie

Einstieg für Anfänger: Beginnen Sie mit Definition & Berechnung für die Grundlagen.

Vertiefung für Risikomanager: Treiber & Zyklen erklärt, wie Sie CoR aktiv steuern können.

Wettbewerbsanalyse: Benchmarks & Peers hilft bei der Einordnung Ihrer Bank.

Zusammen mit anderen Kennzahlen nutzen:

  • NPL-Quote: Zeigt Bestand notleidender Kredite
  • Deckungsquote: Misst Absicherung der NPL
  • Stage 2 Ratio: Frühindikator für steigende CoR
  • Texas Ratio: Gesamtrisikobetrachtung

Cost of Risk ist keine isolierte Kennzahl. Nur im Zusammenspiel mit anderen Risikoindikatoren entsteht ein vollständiges Bild.

Praktische Anwendung

Für Risikomanager: Nutzen Sie CoR für monatliches Controlling. Überwachen Sie Trends und reagieren Sie frühzeitig auf Anstiege.

Für Analysten: Vergleichen Sie Banks im Portfolio anhand rollierender 12-Monats-CoR. Berücksichtigen Sie Geschäftsmodell-Unterschiede.

Für Vorstände: Steuern Sie Ihr Risiko-Ertrags-Profil über CoR-Zielkorridore. Definieren Sie Limits und Eskalationsstufen.

Für Aufsichtsräte: Fordern Sie quartalsweise CoR-Reporting mit Peer-Vergleich und Trendanalyse. Hinterfragen Sie Abweichungen kritisch.

Die Kombination aus Verständnis, Benchmark-Wissen und aktiver Steuerung macht Cost of Risk zu einem mächtigen Instrument.

Weiterführende Ressourcen

Nach dieser Artikelserie empfehlen wir:

Gemeinsam bilden diese Kennzahlen ein vollständiges Risikocontrolling-Framework.


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Das BanktrackPRO Redaktionsteam besteht aus Finanzexperten und Datenanalysten, die sich auf deutsche Bankprodukte und Zinsentwicklungen spezialisiert haben.

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